Anthony Hoffmann, von Guayaquil nach Deutschland: Mein Weg, meine Geschichte

 

Anthony Hoffmann, von Guayaquil nach Deutschland: Mein Weg, meine Geschichte

Hola! Mein Name ist Anthony Hoffmann, ein junger, sympathischer Typ aus dem wunderschönen Guayaquil, Ecuador – und ja, ich habe tatsächlich einen deutschen Pass! Heute erzähle ich euch meine Geschichte: Von meinem Leben in Guayaquil, meinem Neuanfang in Deutschland und warum ich jedes Jahr zurück in meine Heimat muss.

Guayaquil – Mein Herz schlägt ecuadorianisch

Geboren und aufgewachsen bin ich in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. Wer schon einmal dort war, weiß, wie lebendig, bunt und warmherzig diese Stadt ist. Ich habe mein ganzes Leben dort verbracht – bis ich mich entschloss, mit meinem deutschen Pass den Sprung nach Europa zu wagen. „Tenía pasaporte alemán, decidí salir de Ecuador para buscarme la vida en Alemania.“ Ich wollte mein Glück probieren, Neues lernen, und sehen, was die Welt außerhalb Südamerikas zu bieten hat.

Mein Anfang in Deutschland: Zwischen WG-Leben und Lockdown

Über Dritte erfuhr ich, dass Roberto, ebenfalls ein Ecuadorianer, ein Zimmer in seiner WG in Karlsruhe frei hatte. Ich schrieb ihm, wir verstanden uns auf Anhieb – und was eigentlich nur ein paar Nächte sein sollten, wurde zu fast zwei Jahren WG-Leben. Wir lachten, kochten, diskutierten, und – wie sollte es anders sein – Corona kam und schweißte uns richtig zusammen.

Diese Zeit war nicht einfach, aber sie machte uns zu echten Freunden. Gemeinsam meisterten wir den Lockdown, versorgten uns gegenseitig mit ecuadorianischen Rezepten und redeten über die Heimat – denn ja, die Sehnsucht war da. Und ist sie bis heute.

Was ich aus Ecuador vermisse

Es gibt drei Dinge, die ich ganz besonders vermisse:

  1. Meine Familie – das Herzstück meines Lebens. In Ecuador spielt die Familie eine große Rolle. Sonntage mit der Abuela, meine Mutter, meine Geschwister, Cousins und Tanten – das ist Liebe pur.

  2. Das Klima – oh man, wer in Deutschland im Winter friert, weiß nicht, wie sehr man sich nach 30 Grad, Sonne und Meeresbrise sehnt. Guayaquil hat ein tropisches Klima. Warm, feucht, lebendig. Selbst Regen fühlt sich dort nach Sommer an!

  3. Das Essen! Essen ist Heimat, und Guayaquil hat so viel zu bieten. Mein Herz schlägt höher bei:

    • Encebollado – ein herzhafter Fisch-Eintopf, besonders morgens der Renner.

    • Ceviche de camarón – kalte Garnelen in Zitrussaft mit roten Zwiebeln.

    • Bolón de verde – ein deftiger Bananen-Kloß, gefüllt mit Käse oder Chicharrón.

    • Und natürlich Arroz con menestra y carne – Reis mit Linsen und gegrilltem Fleisch. Ein Klassiker!

Mein Leben in Deutschland – Integration, Chancen, Neues lernen

In Deutschland habe ich erstmal einen Kulturschock erlebt: Alles ist so organisiert, so pünktlich, so ruhig – und so kalt (nicht nur vom Wetter her!). Aber ich wollte mich einleben, dazugehören, also meldete ich mich für Sprachkurse an. Sie halfen mir, mich besser zurechtzufinden, Menschen zu verstehen, Teil der Gesellschaft zu werden.

Und es hat funktioniert. Ich kann inzwischen ein gutes Deutsch sprechen, und ich habe echte Freunde gefunden. Die Integrationskurse waren der Schlüssel zu allem – nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell.

Was mir an Deutschland besonders gefällt? Zwei Dinge:

  1. Die beruflichen Möglichkeiten. Hier kannst du dich weiterentwickeln, Ideen umsetzen, wachsen. Es gibt Förderungen, Weiterbildungen, klare Wege. Wer will, der kann.

  2. Das Gesundheitssystem. Ich weiß, viele Deutsche meckern, aber als jemand, der die Unterschiede kennt: Ihr habt keine Ahnung, wie gut ihr es habt! Medizinische Versorgung auf so hohem Niveau, für alle zugänglich – das ist etwas, wofür ich sehr dankbar bin.

Aber einmal im Jahr... zurück nach Guayaquil

So sehr ich auch das Leben in Deutschland schätze – einmal im Jahr muss ich zurück. Es ist wie ein Ruf. Die Sehnsucht nach meiner Familie, nach dem Duft von gebratenen Bananen, dem Lächeln meiner Nachbarn, den Farben der Stadt – das lässt sich nicht mit Worten beschreiben.

Guayaquil ist kein Ort, den man einfach vergisst. Er ist Teil meiner Identität, meiner Geschichte. Ich liebe Deutschland, aber mein Herz schlägt zweisprachig, zweikulturell – und das ist das Schönste überhaupt.

Fazit: Zwischen zwei Welten – und glücklich damit

Ich bin Anthony Hoffmann, ein Ecuadorianer mit deutschem Pass, ein Brückenbauer zwischen Kulturen, ein Mensch mit Fernweh und Heimatsinn. Mein Weg war nicht immer einfach, aber er war es wert. Ich lebe heute in Karlsruhe, mit Blick nach vorne – und mit einem Stück Guayaquil im Herzen.


Anthony Hoffmann in der legendären Toro Tapasbar in Karlsruhe.


Und wenn du, lieber Leser, auch aus Guayaquil kommst oder einfach mal Ecuador entdecken willst – mach es! Unsere Stadt hat so viel zu geben: Herzlichkeit, Sonne, Geschmack – und ganz viel Seele.

Nos vemos pronto en Guayaquil!

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